Was ein Webtext ist?
Ich sag’s gleich vorweg: Es ist Arbeit. Inhaltlicher, konzeptioneller, strategischer und struktureller Art.
Das thematische Schreiben an sich steht hierbei nicht unbedingt an erster Stelle.
Webtext ist für mich Werbetext mit Information, mit Inhalt. Aber auch mit unterhaltenden Elementen und kleinen Ködern, die dem Leser deinen Mehr-Wert
in der Welt der Konkurrenz aufzeigen. Letzteres wird im Fachjargon „USP“ (Unique Selling Point) genannt. Denn genau das möchtest du erreichen: du willst auffallen mit deiner Leistung und herausstechen aus der Masse – im Internet, bei Google & Co.
Und hier geht es dann los: Text ist nicht gleich Text.
Webseitentexte folgen anderen Gesetzen als beispielsweise Presseartikel oder Meinungskommentare. Ein Webseitentext benötigt viel (mehr) Aufmerksamkeit – beim Schreiben, beim Strukturieren des Textes und in der Einnahme der Kundenperspektive. Hierum geht schließlich: Du präsentierst dich und deine Leistungen, dein Alleinstellungsmerkmal für deinen Kunden. Webtext im Business ist vor allem strategischer (Verkaufs-)Text; egal ob im Stil sachlich-informativ oder unterhaltsam-kreativ aufbereitet.
Webtext ist nicht gleich WebtextNatürlich gibt es hier nicht den „einen“ Webtext. Spreche ich von Texten im Web, geht es um deine Business-Website, die sich in unterschiedliche Kategorien, in einzelne Unterseiten/Menüs, unterteilt. Deine Verkaufsseite, dein persönlicher Blog oder deine Landingpage (für ein spezielles Produkt) wird inhaltlich anders getextet, kann werblich hier und da mal stärker ausfallen und darf unterschiedlichen Content enthalten als deine Über-mich-Seite oder die Startseite.
Und die verschiedenen Menüseiten weisen idealerweise unterschiedliche Textlängen auf. Für alle gilt allerdings gemein: Inhalt, Mehr-Wert, Information. Und zwar ausnahmslos: für deine Kunden und Kundinnen.
Deinen Text betrachte ich aus KundInnensicht: Für wen schreibst du und was willst du damit erreichen? Welches (Kunden-)Problem möchtest du wie lösen? Welche Dienstleistung bietest du warum an?
So gehöre ich auch zu denjenigen, die die Über-mich-Seite als die Über-Dich-Seite ansehen. Hier möchte ich lesen, ob du Ahnung von dem hast, was du anbietest. Hier möchte ich als KundIn erfahren, was ich von dir erwarten kann. Und zwar das bisschen „MEHR“ als bei anderen. Wer bist du, was machst du, was hast du vorher getrieben, wie und wo hast du deine Kompetenzen erworben und was bietest du mir direkt an?
Was soll Dein Webtext denn so leisten? Deine Website gibt Einblicke in deine Arbeit, in dein Angebot, deine Produkte. Sie verfolgt Ziele und liefert Verkaufsargumente:
- Deine Webseite liefert Informationen: über dich, deine Produkte und Dienstleistungen. In welcher Weise hängt von deiner Persönlichkeit, deiner Branche und deinen Produkten ab. Ein Medizinprodukt wird in der Regel seriöser präsentiert als ein Katzenleckerli. Eine technische Dienstleistung wird textlich präziser angefasst als eine persönliche Dienstleistung.
- Wer bist du? Und hast du überhaupt Ahnung von dem, was du machst? Deine Selbstdarstellung (in Maßen) ist dieses sogenannte Storytelling
– die Geschichte hinter dir und vor dir, die dich immer wie eine Aura umgibt. Deine Persönlichkeit spricht Emotionen an und darf sich im Text genauso wiederfinden.
- Du willst gefunden werden, im Internet, bei Google. Deshalb spielt SEO
im Text und technischen Background deiner Webseite eine ganz entscheidende Rolle.
- Deine Webseite soll sich unterscheiden. Sie soll nicht langweilig daherkommen. Einen Mehr-Wert
bieten oder gar unterhaltend sein. Das Internet zählt zu Multi-Media – hier kannst du ruhig alle Möglichkeiten ausschöpfen – Podcast, Youtube, Social Media, Fotos. Bist du auf deinen Kanälen viel präsent, darf deine Webseite natürlich nicht statisch daherkommen. Diese Einheit sollte berücksichtigt werden, auch im Text.
- Schließlich sagt nicht nur dein Business-Plan voraus, dass du Großes vorhast. Sondern du bist es auch: groß und einzigartig. Du bist die richtige Wahl
in deiner Branche, im Dschungel der Konkurrenz. Entsprechend selbstbewusst ist deine Sprache. Ob hierbei laut oder leise ist personenabhängig. Entscheidend ist, dass du dir deiner Kompetenzen bewusst bist. Und dass deine KundInnen, Klienten, FollowerInnen dies auch genau so wahrnehmen können.
All dies sind Faktoren für einen Webtext. Und genau deshalb ist Texten fürs Web ein Prozess und bedeutet Arbeit.
Über deinem Text, über all deinen Inhalten liegt ein Netz aus konzeptionellen und strategischen Faktoren: Struktur, Textlänge, SEO, Keywords, Marketing.
Und hier sind wir an dem Punkt:
Was macht eine (Web-)Texterin eigentlich im Projektmanagement?
Es gibt Jobs, da geht es nur ums reine Texten oder Lektorieren. Bei Webtexten allerdings, da geht die Arbeit darüber hinaus. Ein guter Text ist für mich nicht nur sprachlich gut formuliert, sondern er wirkt. Und er bewirkt:
Ein Webtext wird im Netz gefunden, er hält Informationen und Argumente statt Floskeln und austauschbarer Versprechungen bereit. Das ist mein Vorgehen und grundlegendes Verständnis von Textarbeit fürs Web.
Ein professioneller Texter fürs Web sollte auch immer ein Marketing-Profi und Kommunikations-Experte sein.
Er oder sie hat neben dem reinen Schreiben ebenso Konzeption, (Kreativ-)Beratung, SEO und Projektmanagement
in der Hinterhand oder zumindest im Blick. Eine WebtexterIn sollte das „Wissen um“ mitbringen. Und falls sie oder er nicht alle Bereiche abdeckt, spricht er oder sie Empfehlungen für entsprechende ExpertInnen aus.
Texten fürs Web beinhaltet immer projektbegleitende Tätigkeiten. Deshalb heißt es bei mir auch
"Kommunikation – Marke – Projektmanagement".
Kommen wir zum Eingemachten:
Information und Inhalt ist für mich das A&O für Webseiten-Texte Deine Unternehmensseite ist Informationsgeber mit Inhalten über dich persönlich und dein Angebot. Vielleicht erfahre ich schon etwas über deine Preise, mit Sicherheit aber finde ich deine Kontaktdaten. Hier beurteile ich, ob wir zusammenkommen, ob dein Produkt das richtige für mich ist.
Die Königsklasse hast du erreicht, wenn deine Website nicht nur Forum für Selbstdarstellung ist, sondern wenn sie informiert und verkauft - wenn sie
deine Kunden anspricht, wenn deine Kunden dich ansprechen.
Die Aufbereitung kann werblich, sachlich, unterhaltend – oder alles zugleich – ausfallen, je nach Gusto, Zielgruppe, Produkt oder Dienstleistung.
Struktur Eine Struktur sollte natürlich jeder Text haben. Im Buch findet sich die grundlegende Struktur übergeordnet in den einzelnen Kapiteln. Öffentlicher Text gleich welcher Art – ob Kommentar im Journal, Artikel im Magazin, werblicher Text in der Zeitungsbeilage oder eben Webtext - bekommt Struktur in Form von Headline, Copytext, Zwischenüberschriften und Hervorhebung von Wichtigem. In der Ausprägung und entsprechend des Genres mal mehr, mal weniger stark.
Strukturierung kann auch über Design erfolgen. Aber hier gilt besonders: Langatmige, inhaltsleere Umschreibungen werden nicht durch Farben und bunte Bilder wettgemacht. Inhalt kann durch Markierungen, Bulletpoints, farbliche Schattierungen, Links oder Fotos hervorgehoben werden.
Zusätzliche Struktur bringt das Webdesign zum Beispiel durch Fotos, die Textinhalte unterstützend erklären und „Bilder sprechen lassen“. Oder durch interne Verlinkungen, die im Text sachliche Bezüge herstellen. Text und Design sollten von Anfang an gleichwertig mitgedacht werden, denn im strukturellen Zusammenspiel können sie die Verweildauer deiner Besucher auf der Website erhöhen.
Textlänge Denken wir hierbei kurz an Suchmaschinen wie Google: Webtext folgt (auch) strategischen Überlegungen. Denn Google braucht Text, um dich zu berücksichtigen, um dich oberhalb der Konkurrenz zu listen. Es gibt unzählige Studien zur idealen Textlänge für ein Top-Google-Ranking: 1890 Wörter, 1300 Wörter, mindestens 500 oder 300.
Egal welche exakte Textlänge als optimal definiert wird: Der Inhalt zählt. Nicht künstlich aufgebauscht, nicht in die Länge gezogen, sondern Inhalt mit Argumenten, mit Information und klarer Zielvorgabe aus Kundensicht. Dann können deine Texte mal lang und auch mal kurz ausfallen. (Mein Blogartikel hier hat übrigens 1907 Wörter.)
Schreibstil und Satzlänge
Das Leseverhalten im Web, am PC, Tablett oder Handy unterscheidet sich vom Lesen einer Zeitschrift oder eines Buches natürlich immens. Ein Webtext wird u. U. schnell(er) gelesen als z. B. ein Print-Artikel. Auf der Suche nach Information, nach Unterhaltung und dem Besonderen scrolle ich rauf und runter, kreuz und quer.
Deshalb ist eine verständliche, leichtgängige Schreibe
– die durchaus auch mal mundsprachlich ausfallen darf – auf Webseiten gern gesehen. Kurze Sätze (oder Aufzählungen) sind dynamisch und können schneller aufgenommen werden, daher sind sie ideal fürs Web. Lange Sätze sind deshalb aber nicht ausgeschlossen. Wenn sie erklären oder komplexe Themen untereinander in Bezug bringen (dabei gern auch verlinkt sind), kommen sie dem Inhalt und Verständnis zu Gute. Ein Mix aus beidem lässt Texte insgesamt lebendiger erscheinen. Schlussendlich kommt es hier auf die Formulierungen an - abhängig von Branche, Produkt, Dienstleistung und vor allem deiner Zielgruppe.
Apropos: Im Webtext darfst du persönlich
werden, du darfst persönliche Geschichten erzählen und deine Kunden direkt ansprechen (ob mit "du/Du" oder "Sie" hängt wiederum von deiner Zielgruppe ab oder von deinem Geschäftshabitus). Im besten Fall wird hieraus ein Dialog, wenn sich deine Kunden von dir verstanden fühlen.
Deine Tonalität und authentische (Business-)Sprache Internet ist Multi-Media. Das hatten wir oben ja schon. Möchtest du dein Business (auch) online voranbringen, so bist du auf mehreren Kanälen unterwegs. Ergänzend zur Webseite erfahre ich folglich mehr und Aktuelles auf Facebook & Co. Deshalb ist beim Texten das „große Ganze“ wichtig. Deine Texte, deine Sprache sollten hier wie da in der Tonalität einheitlich sein. Was nützt es, wenn du deine Texte für deine Website schreiben lässt, aber in deiner Social-Media-Kommunikation oder gar im persönlichen 1:1-Gespräch in einem ganz anderen Sprachgewand daherkommst?
Die Anforderung: Authentisch sollen deine Texte sein, auf deiner Website wie in Social Media.
Dein Business und deine Kernthemen spiegeln sich in einheitlichen Umschreibungen/Schlüsselwörtern wider, in einheitlichem Wording, in deiner Corporate Language - egal auf welchem Kanal, egal in welcher Anredeform. So bist du unverwechselbar wieder zu erkennen, bleibst authentisch und schaffst deinen sprachlichen Markencharakter.
Moderates SEO „Mehr Traffic über Suchmaschinen“ oder „auf Seite 1 im Google-Ranking“ – so lesen wir es immer wieder. Ein hehres Ziel, kein smartes. Dennoch ist dieser Anspruch gerechtfertigt, denn (d)eine Website soll im Netz gefunden werden. Hierfür gibt es SEO. Die Suchmaschinenoptimierung ist eine Wissenschaft für sich und bezieht sich auf die gesamte Programmierung und sämtlichen Content einer Webseite. Text ist hierbei nur ein Baustein. SEO muss aber im Text-Prozess mitgedacht werden.
Optimierung von Text setzt bei mir wieder beim Inhalt an, bei der klaren Fokussierung auf dein (Verkaufs-)Thema und deine Ziele. Hierbei ist moderates SEO im Text meine Devise. Denn deine Website wird nicht (nur) durch unzählige Auflistungen von Keywords bekannt(er). Abgesehen von der miserablen Lesbarkeit, erkennt der Google-Algorithmus künstlich aufgebauschte Textinhalte und straft dies ab. Denn Google setzt (auch) auf semantische Suche und berücksichtigt Frage- bzw. Problemstellungen in der Suchmaske. Bei Allem bin ich allerdings der Meinung: Wir schreiben für Menschen und nicht (nur) für Google and friends. Deshalb moderat.
Dein Webtext bekommt von mir final eine Nachjustierung, ein Finetuning. Mit den entsprechenden Schlagworten und Fragestellungen garniert, wird dein Thema schlussendlich noch definierter präsentiert. Für deine Follower, deine Kunden und auch für Google.
Fassen wir zusammen: Selbstredend müssen deine Webtexte guten Inhalt
liefern. Guter Content erhöht die Verweildauer deiner Besucher auf deiner Website. Klingt logisch, oder? Klingt simpel? Ganz und gar nicht.
Was gut, mittelgut oder schlecht ist, ist natürlich nicht gesetzt und Ansichtssache. Nicht jeder Mensch fühlt sich gleich angesprochen. Das ist auch gut so. Wichtig ist allerdings, dass sich deine potenzielle Zielgruppe, dein(e) (Wunsch-)KundIn von dir verstanden fühlt. Durch Aufmachung, Design und Content wie deine Texte. Die strukturelle Ausrichtung – das Netz im Text – muss stimmen und zielgerichtet auf deine Kunden abgestimmt sein. Deshalb ist Webtext (für mich) Werbetext mit Information, strategisch als Verkaufstext und unterhaltsam als Content aufbereitet.
Last but noch least gehört in einen Webtext auch ein CTA
- der Call to Action: Wenn du also Fragen hierzu hast, wenn du Beratung oder (Web-)Texte brauchst, dann sprich mich doch gerne an.
P.S. Mein Goodie bzw. USP liegt im Augenmerk und Hinweisen auf (marken-)rechtliche Aspekte - auch bei Deinen Webtexten. Daher wird es ergänzend hierzu einen weiteren #gutzuwissen-Beitrag
über "Pflichtangaben auf Webseiten" geben. Wenn Dich das Thema auch interessiert, besuche mich hier auf meinem Blog doch bald wieder oder schau' auch gern auf meinem Facebook- oder LinkedIn-Profil vorbei.